04
Apr

Brauche ich wirklich Nachtcremes?

Wir werden häufig gefragt, ob nachts etwas Spezielles mit der Haut passiert. Es gibt so viele Nachtcremes, Nachtseren oder Nachtkonzentrate – kein Wunder, dass einem schnell schwindlig von der Auswahl wird. Zurecht stellt man sich die Frage: ist eine spezielle Nachtcreme notwendig? Die Antwort lautet einfach: Nein.
Doch auch wenn Sie keine Nachtpflege verwenden, gibt es einiges zu beachten.

Was macht den Schlaf für unsere Haut so wichtig?

Im Schlaf produziert der Körper Wachstumshormone, die dafür sorgen, dass neue, gesunde Hautzellen gebildet werden. Gleichzeitig führt Schlafmangel zur Ausschüttung von Stresshormonen, die viele Regenerationsprozesse im Körper behindern. Mit dieser Doppelwirkung ist der Schlaf ein richtiger Gesundbrunnen für unsere Haut. Wir müssen ausreichend schlafen, damit die Haut sich erneuern kann. Doch wie können wir die Regeneration am besten unterstützen?

Funktionieren bestimme Inhaltsstoffe nachts besser?

Einige wenige Inhaltsstoffe funktionieren tatsächlich besser, wenn sie keinem Tageslicht ausgesetzt sind. Dazu gehören die verschreibungspflichtigen Vitamin-A-Abkömmlinge (Retinoide), die u. a. zur Behandlung von Akne eingesetzt werden. Die sogenannten Fruchtsäuren (bekannteste Vertreter: Glycol- und Salicylsäure) sollten ebenfalls nachts verwendet werden, da sie die Haut empfindlicher vor UV-Strahlung machen können. Die meisten anderen wertvollen Inhaltsstoffe (Antioxidantien, Feuchtigkeitsspender, Vitamine usw.), die für jede gute Hautcreme selbstverständlich sein sollten, unterstützen die Haut und ihre Funktionen rund um die Uhr, unabhängig davon, ob die Sonne scheint oder man schläft.

Gute Inhaltsstoffe sind immer wichtig für die Haut – Tag und Nacht.

Was ist das Besondere an Nachtcremes und was müssen sie enthalten?

Nachtcremes und Tagespflege unterscheiden sich kaum: höchstens darin, dass Nachtprodukte keine UV-Filter enthalten, denn dies wäre unnötig. Meist sind Nachtpflegeprodukte reichhaltiger und spenden mehr Feuchtigkeit. Sie enthalten aber mit Sicherheit keine Zauberinhaltsstoffe, die wahre Wunder in der Nacht bewirken. Die hohen Preisunterschiede zwischen Tag- und Nachtcreme sind deswegen nicht gerechtfertigt.

Was muss eine Nachtcreme unbedingt enthalten? Das, was auch tagsüber für die Haut essentiell ist! Vitamine und Antioxidantien, die vor freien Radikalen schützen. Hautähnliche Substanzen wie Phosphatidylcholin und Squalan unterstützen die Hautbarriere. Hochwertige Pflanzenöle (und nicht hautfremde Silikone und Mineralöl) sind die perfekte Basis jeder guten Creme. Diese wertvollen Inhaltsstoffe werden immer von der Haut benötigt. Daher ist auch eine spezielle Nachtcreme nicht nötig.

Braucht es nachts eine reichhaltigere Pflege?

Sind reichhaltige Cremes nachts notwendig? Nicht unbedingt: Nur im Winter und bei trockener Haut sind sie angebracht. Ideal dafür ist unsere Hautcreme+ für trockene Haut. Hat man aber normale oder gar fettigere (zu Akne neigende) Haut sollte man lieber die Finger von reichhaltigen Cremes lassen – auch abends. Über die Reichhaltigkeit der Nachtpflege entscheidet der Hauttyp.

Fazit

Nachtcremes sind kein essentieller Bestandteil der Hautpflege und daher auch nicht nötig. Für eine gute Nachtpflege gilt das, was ebenso eine optimale Tagespflege ausmacht: Antioxidantien und Vitamine für Zellschutz, hautähnliche Inhaltsstoffe, um die Hautbarriere zu reparieren, sowie eine Basis hochwertiger Pflanzenöle. Verzichten sollte man auf Schadstoffe wie Silikone, Mscmm hineralöl, Parabene, Duft- und Farbstoffe, da diese die Haut und ihre Funktionen nicht unterstützen. Die Haut braucht immer eine optimale Pflege: Tag wie Nacht.

Quellen
Growth hormone system: skin interactions. – http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22281905
Effects of Human Growth Hormone in Men over 60 Years Old – http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJM199007053230101
How stress gets under the skin: cortisol and stress reactivity in psoriasis. – http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20716227